Lawinen
Gleitschneelawinen: die grossen Unbekannten
Forschende des SLF haben mit Hilfe von Sensoren erstmals direkt unter Gleitschneelawinen Daten erhoben. Auf deren Basis können sie den Zeitraum des Abgangs einer Gleitschneelawine sowie deren Ausdehnung besser bestimmen. Ziel sind geeignete Regeln, um in Zukunft genauer vor Abgängen zu warnen.
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Gleitschneelawine (Foto: SLF) |
«Wir haben neue Einblicke erhalten, welche Prozesse beim Abgang einer Gleitschneelawine entscheidend sind», sagt Amelie Fees, Wissenschafterin am WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF in Davos. Sie hat untersucht, welche Verhältnisse am Boden und im Schnee herrschen müssen, damit sich eine Gleitschneelawine (siehe Kasten) löst. Dafür hat sie den Wassergehalt und die Temperatur des Bodens gemessen – drei Winter lang. Es ist das erste Mal, dass Forschende Daten direkt unterhalb der auf einem Wasserfilm ins Tal rutschenden Schneemassen erhoben haben. Langfristiges Ziel ist, geeignete Regeln für eine zeitgenauere Warnung vor Gleitschneelawinen zu entwickeln. Das ist bislang kaum möglich, denn im Gegensatz zu anderen Lawinenarten sind die Prozesse bei Gleitschneelawinen noch nicht weit erforscht. Daher ist es bislang schwierig, vorherzusagen, wann sie anreissen. Fees Arbeit trägt dazu bei, das zu ändern. [weiter]



